Liebe Begleiter, Freunde und Unterstützer (aller Geschlechter),

„Wir stehen am Beginn einer tiefgreifenden Verwandlung“, so begann mein Newsletter vom August letzten Jahres.

Damit hatte ich nicht gemeint, dass künftig sehr vieles anders, besser, nachhaltiger, zielführender, effizienter gemacht werden muss als bisher.

Denn das wären ja alles nur Veränderungen oder Korrekturen des bereits Bestehenden, also von dem, was schon da ist. 

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Was mich beschäftigt und woran ich im letzten Jahr sehr intensiv gearbeitet habe, ist nicht die Frage, was sich angesichts des gegenwärtigen Zustandes unserer Welt alles - und dazu auch noch möglichst schnell - verändern muss. Dazu gibt es ja genügend Vorschläge, und darüber lässt sich ja auch trefflich streiten. Was mich interessiert, ist für solche Kontroversen überhaupt nicht zu gebrauchen.

Es ist die Frage nach dem Unterschied zwischen einer Veränderung und einer Verwandlung.

Ich kann alles Mögliche in meinem Leben verändern, kann morgens joggen, kein Fleisch mehr essen, mehr Fahrrad fahren, häufiger barfuß laufen oder den Konsum digitaler Medien einschränken. Du kannst diese Liste für dich noch beliebig erweitern und ergänzen, und wenn Du all das künftig so machst, wirst Du dich zwar in vieler Hinsicht verändern, aber eine wirkliche Verwandlung ist das nicht. Vielleicht bist Du aber schon einmal in deinem Leben einem anderen Menschen begegnet, in dem sich so eine tiefe innere Verwandlung vollzogen hat. Bei ihr oder ihm hat sich dann auf einmal gleich alles verändert.

Wie es zu solchen Verwandlungen kommt, wodurch sie ausgelöst werden und was dabei in so einem Menschen vorgeht, das ist es, was mich seit dem letzten Newsletter sehr stark beschäftigt hat. Denn ich bin fest davon überzeugt, dass wir am Beginn eines Zeitalters angekommen sind, in dem es nicht mehr um die Verwirklichung von Ideen und die Umsetzung aller möglichen Veränderungen geht, sondern um eine tiefgreifende Verwandlung, die immer mehr Menschen in ihrem Inneren erleben dürfen, weil sie sich in ihnen vollzieht.

Es mag sich etwas biologistisch anhören, aber so eine Verwandlung ist recht gut mit der Metamorphose einer Raupe zum Schmetterling vergleichbar. Da gibt es auch einen Auslöser, der diesen inneren Verwandlungsprozess in der Raupe in Gang setzt. Bei den Schmetterlingsraupe heißt der Ectyson und ist ein Steroidhormon. Das produziert die Raupe von ganz allein, wenn sie sich am Ende ihres Raupenlebens hinreichend fett gefressen hat. Unter der Wirkung dieses Hormons beginnt sich ihr gesamtes Inneres mit allen Organen aufzulösen und sich anschließend auf neue Weise wieder aufzubauen, anders als vorher, nicht mehr als Raupe, sondern als Schmetterling. Der schlüpft dann aus seinem Kokon, den die Raupe kurz vor ihrer Verwandlung zum Schutz dieses schwierigen Prozesses noch um sich herum gebaut hatte, entfaltet seine Flügel und fliegt los.

Was vor der Metamorphose noch ganz normal war, also Blätter abfressen, herumkrabbeln und überall hinkacken, ist vorbei. Jetzt geht es auf zwei Flügeln durch die Luft, Blütennektar heißt das Lieblingsgericht und Bestäubung ist der schönste Nebenjob. Vielleicht kann eine Raupe lernen, den Nektar von Blüten aufzusaugen, statt Blätter abzufressen, vielleicht auch einen Faden zu spinnen, an dem sie durch die Luft schaukeln kann, aber das sind alles nur Veränderungen, die sie in Form bestimmter Leistungen nun vollbringt. Eine Verwandlung wird sie so nie erleben, es sei denn, das Ectyson schießt ihr doch noch irgendwann durch ihren alten Raupenkörper.

So, nun wisst ihr, wonach ich suche und womit ich mich ein ganzes Jahr so intensiv beschäftigt habe, dass ich noch nicht einmal zum Schreiben eines Winternewsletters gekommen bin: Ich wollte herausfinden, ob es bei uns Menschen auch so einen Auslöser wie das Ectyson bei den Schmetterlingsraupen für einen „menschlichen“ inneren Verwandlungsprozess gibt. Natürlich bin ich damit noch nicht fertig, aber doch immerhin ein gutes Stück vorangekommen. Und ich will auch kein langes Geheimnis daraus machen: Was das Ectyson bei den Raupen in Gang setzt, wird bei uns Menschen, wenn wir erwachsen geworden sind, durch etwas ausgelöst, das wir „Innere Berührung“ nennen.

Es gibt also einen Ausgangspunkt für so eine innere Verwandlung: Aufhören zu reden und anfangen das zu tun und sich um das zu kümmern, was einem wirklich am Herzen liegt. Aber vielen Menschen fällt es leider noch sehr schwer, in sich hineinzuhören und zu spüren, was da in ihnen ruft. Es geht nicht, solange sie noch zu sehr in sich selbst und in ihren Beziehungen mit anderen verwickelt sind. Sie müssten sich also zunächst aus diesen Verwicklungen befreien, sich also entwickeln. Danach entfaltet sich das in jedem einzelnen und in der jeweiligen Gemeinschaft angelegte Potential von ganz allein. Die eigentliche innere Verwandlung ist also gar nicht zu schwer. Schwer fällt es vielen Menschen nur, wieder mit sich selbst, mit dem, was sie oder er bisher so tapfer und oft auch sehr lange in sich selbst unterdrückt hatte, in Kontakt zu kommen.

Ich wäre ja nicht so mutig und würde das hier auch nicht so offen darstellen, wenn ich nicht erlebt hätte, dass es möglich ist, so einen inneren Verwandlungsprozess nicht nur selbst zu durchlaufen, sondern ihn auch in anderen Menschen anzustoßen.

Erlebt habe ich das im Rahmen eines von mir gestalteten Online-Ausbildungsprogramms auf der Bildungsplattform Younity. In meinem letzten Newsletter hatte ich es schon erwähnt, inzwischen hat es aber auch schon eine Gruppe von Teilnehmenden mitgemacht. Ich bin von den Rückmeldungen tief beeindruckt. Fast allen ist es im Rahmen dieses Ausbildungsprogramms gelungen, sich auf so eine innere Berührung einzulassen, sich selbst wieder zu spüren, ja, auch sich tief im Inneren anzunehmen und zu mögen und dann auch anderen Menschen dabei helfen zu können, so einen inneren Verwandlungsprozess zu erleben. Am Ende der Ausbildung schreiben die Teilnehmenden einen Abschlussbericht. Ich durfte diese Berichte lesen und sie haben mich zutiefst berührt. Wer mag, kann sich einige davon hier anschauen.

Ab dem 16. Oktober 2023 startet die nächste Klasse, für die ihr jetzt ein unverbindliches und kostenfreies Beratungsgespräch führen könnt.

Hier findet ihr allen Informationen zu dieser Ausbildung.

Ich bin verantwortlich für die inhaltliche Gestaltung und den Ablauf dieses Ausbildungsprogramms. Die technische Umsetzung, die Vermarktung sowie die Organisation liegt in den Händen von Younity. Von dort bekommt ihr auch nähere Auskünfte und Antworten auf eure Fragen.

So, das war erst mal das, was mir zum Thema Veränderung und Verwandlung am Herzen lag.

Hier sind noch einige Infos für alle die sich dafür interessieren, was ich sonst noch mache:

Meine Vortrags- und Reiseaktivitäten habe ich seit Beginn der Corona Problematik weitgehend eingestellt. Ich kümmere mich dafür stärker um die Aktivitäten der Akademie. Die hat nun auch eine neue Website. 

Wenn es interessante Themen gibt, mache ich auch weiterhin gern entsprechende Interviews. Die werden meist online aufgenommen, ihr findet sie dann auf meinem Youtube-Kanal.

Zu dem Buch "Wir informieren uns zu Tode“ (Herder-Verlag 2022) von Robert Burdy und mir gibt es jetzt auch eine Podcastreihe „Ist das Information oder kann das weg?“ mit vielen sehr ermutigenden Rückmeldungen.

Als Taschenbuch ist kürzlich erschienen: Macell Heinrich, Mitch Senf, Gerald Hüther: „Education for Future. Bildung für ein gelingendes Leben“, Goldmann 2023.

Und es gibt auch ein neues Kinderbuch von Felix und Feline: Gerald Hüther und Inge Michels: „Wie kommt das Glück in den Kopf“, Kösel-Verlag 2023.

Wahrscheinlich habe ich wieder einiges vergessen. Falls es mir wieder einfällt, stelle ich es auf die Homepage.

Genießt den Rest des Sommers in vollen Zügen!

Mit einem herzlichen Gruß,

Gerald Hüther